Sep 22 2011

Umgangsformen in Spanien – Tipps für den Sprachaufenthalt

nder andere Sitten - ein Sprachaufenthalt ist auch ein Kulturaustausch

Andere Länder, andere Sitten - ein Sprachaufenthalt ist auch ein Kulturaustausch

Als der Spanisch-Lehrer sich zur scheuen Japanerin hinunterbeugt, um ihr zwei Küsschen zu geben, schreckt diese heftig zurück. Was in Japan äusserst ungewöhnlich ist, ist in Spanien das normalste der Welt. Zwei Küsschen gehören zur Begrüssung zwischen Mann und Frau und unter Frauen – wenns nicht eine speziell formelle Situation ist – immer dazu. Auch wenn diese sich zum erstenmal begegnen. Unter Männern genügt ein Händeschütteln.

Zum Glück sind sich die Lehrpersonen der Sprachschule Delengua in Granada der kulturellen Unterschiede bewusst. Die spanische Kultur zu vermitteln liegt ihnen sehr am Herzen.  So quittieren sie es auch mit einem Lächeln, als die Japanerin am nächsten Tag auf die Frage „¿que tal?“ (wie geht’s?) mit einer längeren Beschreibung ihres Gesundheitszustands antwortet. „¿Que tal?“ ist mehr eine Floskel, meist genügt ein kurzes „bien“ (gut) als Antwort. Will man hingegen mehr über das Wohlbefinden einer Person erfahren, so fragt man „¿Cómo estas?“.

„Señor professor“, setzt die Japanerin  zu einer Frage an und wird abrupt unterbrochen: „Nenn mich Juan!“, ruft der Lehrer. Das ‚du‘ mit Vornamen ist in Spanien, besonders im Süden, als Anrede sehr weit verbreitet – in der Sprachschule Delengua in Granada ist man auch mit dem Direktor von Anfang an per du. Ganz allgemein ist man sehr gesellig, behandelt sich freundschaftlich und hat immer Zeit für ein Schwätzchen.

Der erste Kulturschock ist überwunden, es ist Freitagabend, der Lehrer ruft beim Verlassen des Zimmers: „Hasta Luego!“ (Bis Später!). Die Japanerin fragt sich schon, ob es wohl noch eine Abendklasse gibt.  Doch nein, „Hasta Luego“ ist die am weitesten verbreitete Art, sich zu verabschieden (weit mehr noch als ‚adíos‘). Es wird selbst dann verwendet, wenn man davon ausgehen muss, dass man sich wohl nicht mehr sehen wird. Will man ‚Bis später‘ ausdrücken, so sagt man in Spanien ‚Hasta ahora‘ (Bis jetzt)! Ein verschobenes Zeitverständnis…

Einige Wochen später und um einige Spanischkenntnisse reicher, antwortet die Japanerin auf die Frage, ob sie die Hausaufgaben gemacht habe:  ‚¡Mañana, mañana!‘ (Morgen, morgen!) – im Wissen, dass ‚morgen‘ in Spanien genauso gut ‚in einer Woche‘ oder ‚gar nie‘ heissen kann…

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Aug 25 2011

Penélope Cruz – Die berühmteste Schauspielerin Spaniens

Category: Spanische Kultur und Geschichtethomas @ 10:41
Penélope Cruz in "Volver"

Penélope Cruz in "Volver"

Mit 13 Jahren sieht sie den Film ¡Átame! und setzt sich ein Ziel: irgendwann möchte sie in einem Film des berühmten Regisseurs Pedro Almodóvar vor der Kamera stehen. Und sie würde nicht nur das erreichen. Penélope Cruz ist heute eine Film-Ikone, kein spanischer Schauspieler schaffte es bisher zu derartigem internationalen Ruhm, wie sie es tat.

Die Aufmerksamkeit zieht sie durch kleinere Auftritte in Videoclips, Werbespots und Fernseh-Shows in Spanien auf sich. Schliesslich moderiert sie eine TV-Show und erhält später eine Rolle in einer TV-Serie. Ihr Film-Debut in „Das griechische Labyrinth“ ist allerdings noch nicht ihr grosser Durchbruch. Der gelingt ihr mit dem Kultfilm „Jamón, jamón“. Der Film dreht sich um Beziehungen, spanisches Macho-Gehabe und ist durchzogen von zweideutiger Symbolik. Internationale Aufmerksamkeit erhält Penélope erstmals, als der Film „Belle Époque“ einen Oskar in der Kategorie ‚Ausländischer Film‘ erhält. Pé, wie sie von Freunden genannt wird, wird wegen des erotischen Gehalts der Filme und ihrem Aussehen das Potenzial zum Sex-Symbol zugeschrieben – wobei ihre schauspielerischen Fähigkeiten in keinster Weise in Zweifel gestellt werden. Um dieses Image nicht zu zementieren, zeigte sie lange Jahre im Film keine nackte Haut mehr. Bis zu dem Film, der passenderweise „Öffne deine Augen“ heisst.

Penélope Cruz in "Vicky Cristina Barcelona"

Penélope Cruz in "Vicky Cristina Barcelona"

1997 erfüllt sich ihr Traum, mit Pedro Almodóvar zu drehen. Zwischen den beiden entsteht eine tiefe Freundschaft, Penélope würde zahlreiche weitere Filme mit ihm drehen. Pé erlangt weitere internationale Aufmerksamkeit durch ihr Mitwirken an Almodóvars Film „Todo sobre mi madre“, der einen Oskar gewann. Es folgt schliesslich auch der Durchbruch in Hollywood. Sie spielt mit Johnny Depp in „Blow“ und mit Tom Cruise in „Vanilla Sky“, um nur zwei Beispiele zu nennen. Penélope wird zum internationalen Star. Dann spielt sie die Hauptrolle in Almodóvars „Volver“ und wird mit dem Preis der besten weiblichen Darstellerin des Film-Festivals in Cannes ausgezeichnet. Für einen Oskar reichte es damals nicht. Doch kurz später würde sie auch diese höchste Auszeichnung der Filmwelt bekommen. Mit ihrer Rolle in Woody Allens „Vicky Cristina Barcelona“ erreicht sie 2009 den vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere: sie gewinnt einen Oskar, ein weiterer Traum geht für sie in Erfüllung.

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Jun 02 2011

Mit der Escuela Delengua die magische Nacht von San Juan erleben – ein unvergessliches Erlebnis

Der Mond während der magischen Nacht von San Juan

Der Mond während der magischen Nacht von San Juan

Die Elemente der Erde sind die Protagonisten bei dem großen granadinischen Fest, der Nacht der Sommersonnenwende. Wasser und Feuer sind die Basisbestandteile des Festes, weil sie in alten Ritualen zur Sommersonnenwende vereint waren. Daher feiert man die Nacht von San Juan immer in der Nähe eines Flusses, eines Sees oder des Meers und mit großen Lagerfeuern. Auch in der Provinz und in der Stadt von Granada wird die Ankunft des Sommers mit Lagerfeuern und Grillfesten gefeiert. Die Dörfer der Provinz ergänzen die Basiselemente für gewöhnlich mit verschiedenen Aktivitäten und Veranstaltungen, so auch das Rathaus Granadas.Viele Menschen sagen, dass die Nacht von San Juan die magischste des ganzen Jahres ist. Eigentlich ist die kürzeste Nacht des Jahres schon am 21. Juni. Daher beginnen die Feierlichkeiten in Granada schon einige Tage vor der magischen Nacht am 23. Juni, aber enden nach der gleichen Art, wie in den Dörfern. Mit einem Gartenfest und der traditionellen Grillparty in der Nähe des Flusses Genil wird der Sommer in der Nacht seiner Ankunft willkommen geheißen. Auch die Sprachschule Escuela Delengua nimmt jedes Jahr an den traditionellen Festen teil und lässt es sich den Moment nicht entgehen, wenn die Lagerfeuer

Das Feuer soll der Sonne Kraft verleihen

Das Feuer soll der Sonne Kraft verleihen

angezündet werden, damit sie der Sonne mehr Kraft geben. Denn die Nacht der Ankunft des Sommers heißt auch gleichzeitig, dass die Tage anfangen, kürzer zu werden. Die Flammen der Lagerfeuer helfen der Sonne, die von diesem Tag an schwächer und schwächer wird. Die Nacht von San Juan, das heißt die Sommersonnenwende, wird für gewöhnlich in vielen Ländern der Welt gefeiert. Neben Spanien gibt es ebenfalls Feiern in Portugal (Fogueiras de São João), Norwegen (Jonsok), Dänemark (Sankthans), Schweden (Midsommar), Finnland (Juhannus) und Grossbritannien (Midsummer). In Südamerika gibt es zum Beispiel in Brasilien die Festas Juninas, und in Venezuela feiert man die Nacht von San Juan wie in Spanien.

Verbinde Deinen Granadaaufenthalt mit einem Spanisch Sprachkurs in der Escuela Delengua und erlebe mit uns die magische Nacht von San Juan.

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Apr 21 2011

Granada für Feinschmecker

Granada ist Kultur pur, doch nicht nur. Wer sich hier aufhält, wie etwa die Sprachschüler der Escuela Delengua, wird in Granada auch kulinarisch auf den Geschmack kommen. Zwar gilt Granada als die Stadt der Tapas, doch sie hat weit mehr zu bieten als die kleinen Snacks, die man hier gratis zum Getränk erhält.

Granadas Lage zwischen dem Meer und den Bergen erlaubt es seinen Einwohnern, verschiedenste Nahrungsmittel frisch zu beziehen: Entweder aus den höheren Regionen der Sierra Nevada, oder aus den fruchtbaren Ebenen, die sich gegen das Mittelmeer hinziehen. Die Araber, die Granada lange beherrschten, hinterliessen auch kulinarische Spuren. Unter anderem waren die Gewürze ein wichtiger Beitrag, die die Araber zum kulinarischen Leben Granadas beisteuerten.

 

Ein Highlight aus Granadas Küche wäre zum Beispiel eine granadinische Version einer Tortilla, die Tortilla del Sacramonte. Gazpacho, eine erfrischende Suppe, die kalt zu sich genommen wird, reichert man in Granada mit Bohnen und Kabeljaustückchen an. Patatas a lo pobre, Kartoffeln, zubereitet nach der Art des Armen, sind nicht etwa arm an Geschmack. Es sind gebratene Kartoffeln mit viel Peperoni und Zwiebeln. Aus breitem Schinken und Bohnen wird weiter ein köstliches Gericht zubereitet, das man auf Spanisch als ‚Habas con Jamón‘ bezeichnet. Die Liste könnte noch um zahlreiche weitere Gaumenschmäusse erweitert werden.

 

Wer sich das Restaurant nicht leisten kann, soll am besten selber kochen. Konkrete Rezepte finden sich auf der Website der ‚Escuela Delengua‘. Die Schule in Granada möchte nicht nur die spanische Kultur und Sprache vermitteln, sondern auch die kulinarische Seite dieser schönen Stadt ihren Schüler näher bringen. Die Schule befindet sich im unteren Bereich des Albaycin. Das idyllische Araber-Viertel bietet exotische Teestuben und Restaurants, die verschiedenste Gerichte aus diesem Kulturkreis anbieten.  Nicht weit von hier findet man auch verschiedenste Tapas-Bars und Restaurants, die typisch spanische Gerichte auf der Menü-Karte haben. Für Feinschemcker, die Spanisch  lernen möchten, ist die Escuela Delengua mit Ihrer Lage also eine gute Adresse.

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Mrz 11 2011

Der Spanische Bürgerkrieg 1936-1939: Ein Konflikt in Spanien von grosser Bedeutung für Europa und die Welt

Soldat im Spanischen Bürgerkrieg, der von Kugel getroffen wird

Soldat im Spanischen Bürgerkrieg, der von Kugel getroffen wird

In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts tobte auf der spanischen Halbinsel ein äusserst brutaler Konflikt. Der Spanische Bürgerkrieg war nicht nur für die spanische Bevölkerung eine Tragödie, sondern auch für den Verlauf der Geschichte Europas und der Welt richtungsweisend. Er führte geradewegs in den verheerendsten Konflikt der jüngeren Vergangenheit: den Zweiten Weltkrieg.

Die spanische Gesellschaft ist anfangs der 1930er Jahre tief gespalten. Auf der einen Seite stehen Adel, Monarchisten, Grossbürgertum, Militär und zunehmend auch Faschisten. Die mächtige katholische Kirche indentifiziert sich ebenfalls stark mit dem rechtsbürgerlichen Lager. Hierarchie, Grossgrundbesitz, Abhängigkeitsverhältnisse, gegen all das wehrt sich das linke Lager, das genauso heterogen und in sich zerstritten ist wie die rechte Seite. Auch Anarchisten, Kommunisten, Sozialisten und regionalpatriotische Gruppierungen aus dem Baskenland und Katalonien gehören dazu. Die Arbeiterschaft sieht sich angesichts der Machtposition einer kleinen Gruppe marginalisiert und rechtlos.

Die Ereignisse, die zum Ausbruch des Bürgerkriegs führen sind chaotisch. Es kommt zu Übergriffen auf Geistliche von linksradikaler Seite, hunderte werden getötet. Die linksrepublikanische Regierung ist zu schwach, um für Ordnung zu sorgen. Reaktionäre Gruppierungen gewinnen an Einfluss, Enteignungen von Grossgrundbesitzern und Industriellen und deren Verfolgung werden Realität. Die traditionelle Machtelite sieht sicht unmittelbar in ihrer Existenz bedroht. Währenddessen plant eine Gruppe von Offizieren einen Putsch zur „Rettung Spaniens“. Die Pläne sind ein offenes Geheimnis, die linke Regierung ist zu zerstritten, um wirkungsvoll dagegen vorzugehen.

Flüchtling im Spanischen Bürgerkrieg

Flüchtling im Spanischen Bürgerkrieg

Im Juli 1936 schlagen die Militärs los. Es beginnt ein bewaffneter Konflikt, der sich über drei Jahre hinziehen sollte. Spanier kämpfen gegen Spanier, die Spaltung der Gesellschaft ist extrem, der Krieg von grässlichster Brutalität gekennzeichnet: Tausende sterben während Massenerschiessungen und sogenannten „Säuberungen“. Der spanische Bürgerkrieg hinterliess tiefe Wunden in der spanischen Gesellschaft, die bis heute nicht vollständig verheilt sind.

Die internationale Dimension des Konflikts ist entscheidend. In Italien und Deutschland kommen die Faschisten an die Macht, die Europa bald in den Abgrund stürzen sollten. In der Sowjetunion herrschen nach der bolschewistischen Oktoberrevolution die Kommunisten. Frankreich und Grossbritannien nehmen eine gemässigte Haltung ein. Spanien wird später von Historikern als „Schlachtfeld der Ideologien“ bezeichnet. Deutschland und Italien unterstützen die Aufständischen Rechts-Konservativen stark; ohne ihre Hilfe wäre der Krieg nicht zu gewinnen gewesen, befinden die Historiker. Die Sowjetunion liefert Hilfe an die andere Seite, allerdings zurückhaltend, man will Hitler nicht provozieren. Grossbritannien setzt sich vehement gegen Waffenlieferungen ein, es verfolgt eine starke „Besänftigungs-Politik“, die sich später als fatal herausstellen würde. Frankreich hingegen fürchtet eine faschistische Diktatur in Spanien, liefert aber auf Druck Grossbritanniens nur sehr begrenzt Waffen an Spanien.

Die Niederlage des linken Lagers zeichnet sich ab. General Franco gewinnt durch seine militärischen Siege an Popularität im Volk und hat die Unterstützung Hitlers. Dieser beginnt nach dem Ende des Bürgerkriegs in Spanien den Zweiten Weltkrieg. Spanien diente als Übungsfeld für die deutsche Luftwaffe. Auch bildeten sich die Koalitionen der Kriegsparteien, entscheidend dabei ist die Annäherung Deutschlands und Italiens. Hilter sah während dem Bürgerkrieg, dass sich andere Mächte, allen voran Grossbritannien, hüteten in andere Konflikte einzugreifen und einem Agressor Einhalt zu gebieten. Insofern war der Spanische Bürgerkrieg eine schreckliche Tragödie – für Spanien und auch für den Rest der Welt.

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Jan 04 2011

Der Tag der Heiligen drei Könige

Category: Spanische Kultur und Geschichtethomas @ 12:14
Die Heiligen drei Könige

Die Heiligen drei Könige

Vielleicht der wichtigste Tag im Jahr für die Kinder aus Spanien und Lateinamerika ist der der Heiligen drei Könige, oder der Weisen aus dem Abendland. Ähnlich wie der angelsächsische Brauch von Santa Claus, wird dieser Tag in Spanien und Lateinamerika als Familiefest gefeiert. So wichtige für die Kinder ist dieser Tag wegen der Geschenke, die sie in der Nacht vom 5. Januar bekommen. Dem Brauch nach schreibt jedes Kind, einige Zeit vorher, einen Brief an die Könige, der seine Wünsche enthält und die Versicherung, dass es auch brav war. Denn die Kinder, die sich schlecht benommen haben, die erwartet “Carbón Dulce” anstelle von Geschenken.Regelmäßig erscheinen die Könige in Einkaufszentren oder Geschenkeläden während der vorangehenden Wochen. Dort haben die Kinder die Möglichkeit ein Foto zu machen und ihre Wunschbriefe direkt abzugeben.

In Spanien bringen die Heiligen drei Könige für gewöhnlich die Geschenke über den Balkon, auf dem die Kinder ihre Schuhe aufgestellt haben. Manchmal legen sie auch Süßigkeiten für die Besucher und Stroh für die Kamele dazu.

In einigen Städten feiert man die Heiligen drei Könige mit einem Umzug am 5. Januar. Auch in Granada, der Stadt der Escuela Delengua, die Sprachkurse anbietet, feiert man diesen Tag mit einem solchen Umzug. Auf Pferden reitend oder auf Wagen, ziehen die Könige Melchior, Kaspar und Balthasar durch die Straßen, begleitet von einem Gefolge und tausenden Schaulustigen.

Der folgende Tag, der 6. Januar, ist ein nationaler Feiertag in Spanien und die Mehrheit der Menschen verbringt ihn in der Familie. Außerdem haben die Kinder zeit ihre Gaben zu genießen

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Nov 19 2010

Das Albayzin – Die Escuela Delengua befindet sich im schönsten Viertel Granadas

Das Albayzin von der Alhambra aus gesehen

Das Albayzin von der Alhambra aus gesehen

Das Albayzin zählt zu Granadas schönsten Vierteln. Es ist UNESCO Weltkulturerbe. Die Spanisch-Schule Escuela Delengua befindet sich mitten drin. Ein Spaziergang durch die verwinkelten Gassen, vorbei an den weissen Häuser, die sich bis hoch uf die Hügel hinaufziehen, ist ein absolutes Muss für jeden Granada-Besucher.

Durch die Nähe Andalusiens zu Nordafrika gibt es hier viele arabische Einwanderer. Lange Zeit war Granada unter der Kontrolle der Araber, was vor allem im Albayzin unübersehbar ist. Hier haben sich sehr viele Einwanderer niedergelassen, arabisch hört man in den Strassen, der Einfluss ist unverkennbar. Die meisten kommen über die kleine Strasse Caldereria Nueva ins Albayzin. Diese Strasse ist eng, auf Steinpflasterboden führt sie den Hügel hinauf. Dutzende kleine Läden und arabische Teestuben befinden sich entlang des Weges. In den Teestuben kann man zwischen den verschiedensten Teesorten wählen. In vielen Teehäusern gehört die Wasserpfeife zur Standardausstattung eines Tischs. Geht man die Cadereria Nueva ca. 20 Meter weiter hinauf, kommt rechts eine Querstrasse, die in die Caldereria Vieja führt. Hier befindet sich die Escuela Delengua – mittendrin! Die Schüler der Schule profitieren von der guten Lage, nicht wenige zählen zu den Stammgästen der Teestuben oder den Kebabständen.

Ein besonderes Erlebnis ist ein Sonneuntergang im Albazyin. Dazu muss man die Berge hinauf auf einen der vielen Aussichtspunkte steigen. Der beliebteste ist der Mirador de San Nicholas. Von der Schule aus ist er in etwa 10 Minuten zu erreichen. Der Fussmarsch lohnt sich wirklich, denn der Aussichtspunkt befindet sich direkt gegenüber der Alhambra. Zudem geniesst man eine gewaltige Aussicht über die ganze Stadt. Wenn die Sonne untergeht, färbt sich die Alhambra rot. Auf dem Platz bei der Kirche San Nicholas treffen sich die verschiedensten Leute. Sie spielen Gitarre, trinken ein kühles Bier oder geniessen einfach nur die Aussicht und den Sonnenuntergang.

Die Escuela Delengua bietet immer wieder geführte Stadtrundgänge auch durch das Albayzin an. Eine Lehrperson führt die Schüler zu den schönsten Plätzen des Viertels und klärt sie über Geschichte und Kultur auf. Granadas Kultur hautnah erleben – Delengua machts möglich.

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Okt 22 2010

Granada, die Stadt der Tapas

Granada, die Stadt der Tapas

Granada, die Stadt der Tapas

Ein reichhaltige Auswahl an Tapas

Ein abwechslungsreiche Auswahl an Tapas

Tapas sind ohne Zweifel Teil der spanischen Kultur. Eine Tapa ist eine kleine Portion von Snacks, die man zu einem Getränk gereicht bekommt. Die Bedeutung von Tapas für die Spanier geht aber weit über die reine Nahrungsaufnahme hinaus.  Tapas essen gehen ist eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung, bei der das Soziale genau so wichtig ist wie das Kulinarische. Man trinkt ein bisschen, schwatzt ein bisschen, isst ein bisschen und normalerweise wechselt man nach einer oder zwei Tapas die Bar. So schlendert man durch die Strassen auf der Suche nach der nächsten Bar und Tapas essen wird zum Spaziergang.

In einigen Städten erhält man die Tapas kostenlos zu einem Getränk, so auch in Granada. Deshalb ist Tapas essen gehen hier besonders beliebt. Es gibt hunderte von Bars in dieser Stadt und die meisten sind immer sehr gut besucht. Die Tapas-Bars prägen das Stadtbild und beeinflussen den Lebensstil der Einwohner.

Eine Tapa kann fast alles sein. Ein paar Oliven, ein Hamburger, gebratene Kartoffeln mit Sauce oder ein Salat. Viele Bars spezialisieren sich auf gewisse Tapas. So kriegt man im arabisch geprägten Viertel Albaycin zum Beispiel Couscous als Tapas, beim Japaner Sushi. Tapas ersetzen also schnell mal eine Mahlzeit. Sie schmecken gut und sind günstig. Für maximal 2 Euro kriegt man ein Getränk nach Wahl – Bier, Tinto de Verano, Saft oder Softgetränke – eine Tapa inklusive.

Das Wort „tapar“ bedeutet im Spanischen „zudecken“. Woher der Name Tapa stammt, ist umstritten. Einige sagen, man hätte die Getränke früher mit einem kleinen Tellerchen zugedeckt, um sie vor Insekten zu schützen und dann das Tellerchen noch mit Essen garniert. Andere führen die Entstehung der Tapas auf König Alfons X. von Kastilien zurück, der während einer längeren Krankheit nur kleine Häppchen zu sich nehmen konnte, was ihm aber so zusagte, dass er später befahl, Wein dürfe nur noch zusammen mit kleinen Mahlzeiten serviert werden. Eine plausible und einfache Erklärung ist die, dass die Tapas einfach den Appetit „decken“ sollen. Wie auch immer – Tapas sind sowohl ein kulinarisches, wie auch soziales Erlebnis. Wer Granada besucht, sollte sich diesen Schmaus auf keinen Fall entgehen lassen!

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Okt 07 2010

Die Alhambra, das Herz Granadas

Eindrücklich - Die Alhambra in Granada, Spanien

Faszinierend - Die Alhambra in Granada, Spanien

Über 1000 Jahre schon thront die Festung Alhambra eindrucksvoll über Granada, hinter ihr die gewaltige, weisse Sierra Nevada, vor ihr die weitgezogene Stadt. Die Alhambra erlebte die bewegte Geschichte Granadas, die wechselnden Herrschaften von Spaniern und Arabern, Kriege und Blütezeiten. Heute ist sie die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Spaniens.

Was ist die Alhambra? Ursprünglich wurde sie aus militärischen Gründen gebaut. Die strategisch günstige Lage auf dem Hügel, von hinten geschützt durch das Gebirge, von der Seite durch Gewässer mit Blick über die ganze Stadt bis weit in die Ferne, machte den Ort zum idealen Platz für den Bau einer Festung, auf Spanisch ‚alcazaba‘. Obwohl die Alhambra vermutlich schon seit dem 9. Jahrhundert existiert, liessen sich die Ziridenherrscher vorerst im gegenüberliegenden Viertel ‚Albaycin‘ nieder. Erst im 13. Jahrhundert mit der Machtübernahme des ersten Nasridenkönigs (Mohammed I., 1238-1273) wurde die Alhambra zum Königspalast, auf Spanisch ‚alcázar‘. König Mohammed I. fing an, die Alhambra zu renovieren und auszubauen. Die Alhambra wurde  zur eigentlichen Stadt in der Stadt, der Ausbau läutete eine Blütenzeit für Granada und die Alhambra ein. Sie fungierte als Festung, Palast und als Stadt für sich: als ‚alcazaba‘, ‚alcázar‘ und ‚medina‘. Diese dreifache Funktion erklärt die grosse Bedeutung der Alhambra für die Stadt Granada.

Die Alhambra in Granada verfügt über ein raffiniertes System der Wasserversorgung

Die Alhambra in Granada verfügt über ein raffiniertes System der Wasserversorgung

Die nachfolgenden Könige der Dynastie, Mohammed II. und III., führten den Ausbau der Festung weiter. Es entstanden der Wachturm und der Ehrenturm, die Alhambra wurde ummauert und die Wasserversorgung aus dem Fluss Darro wurde sichergestellt. Die raffinierten Wassersysteme zeugen von dem technologischen Fortschritt, den Granada in dieser Blütezeit erlebte. Weiter wurde eine Moschee errichtet, die nach der Eroberung durch die Katholischen Könige von Spanien in eine Kapelle umgewandelt wurde. Auch wurden arabische Bäder gebaut, die bis heute genutzt werden. Unter den Katholischen Königen wurden später zahlreiche weitere Bauten errichtet.

Die Einflüsse der arabischen sowie abendländischer Kulturen verleihen der Alhambra einen einzigartigen Charakter. Bis heute fasziniert die Festung durch ihrer Schönheit und ihre eindrückliche kulturelle Vielfalt.

Die Escuela Delengua organisiert für ihre Sprachschüler regelmässig Ausflüge zur Alhambra, denn die Alhambra ist das Herz Granadas, und ihr Besuch ein absolutes Muss!

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Sep 23 2010

‚Ich bin Zigeuner‘ – Über die Roma in Granada

Ein Flamenco-Konzert in einer Cueva im Sacromonte

Ein Flamenco-Konzert in einer Cueva im Sacromonte

Neben christlichen, arabischen und jüdischen Einflüssen, bestimmt eine weitere Bevölkerungsgruppe die Kultur von Granada: die Roma. Wer sind die Roma? Woher kommen sie? Die Zigeuner, wie sie noch heute viele abwertend nennen, sind allgegenwärtig in Granada, doch weiss man nicht viel über sie.

Viele verbinden die Roma mit Osteuropa. Ihren Ursprung haben sie jedoch im Norden Indiens. Eine These besagt, dass die Roma (und Sinti) ab dem 14. Jahrhundert ihre Heimat verliessen und als Handwerker mit den mongolischen Armeen Richtung Europa zogen. So wurden sie vom sesshaften zum fahrenden Volk. Bis heute gibt es Romagruppen, die umherziehen und Handwerks- und Kunstarbeiten anbieten. Im 16. Jahrhundert kamen sie in Spanien an. In Granada sind sie heute ein wichtiger Teil des kulturellen Lebens.

Camarón de la Isla gilt als einflussreichster Flamenco-Musiker allerzeiten. Eines seiner meist verkauften Alben heisst ‚Soy gitano‘, auf deutsch ‚Ich bin ein Zigeuner‘. Die Roma nahmen nach ihrer Ankunft in Andalusien den Flamenco auf und entwickelten ihn weiter. Das Sacramento, ein Viertel in Granada, gilt heute als Roma- oder Höhlenviertel. Die sogenannten Cuevas sind regelrechte Höhlenwohnungen in den Hügeln Granadas. Sie werden mehrheitlich von Roma bewohnt. Ein besonderes Erlebnis ist es, durch das Sacromonte zu spatzieren und in einer der Cuevas ein Flamenco-Konzert zu besuchen.

Das Sacromonte, auch genannt Roma- oder Höhlenviertel

Das Sacromonte, auch Roma- oder Höhlenviertel genannt

Leider ist die Situation der Roma in Spanien nicht einfach. Lange Zeit wurden sie kaum geduldet und lebten am Rande der Gesellschaft. In den Vororten Granadas leben viele Roma in bedauerlichen Zuständen. Die Roma blieben von Sozialstaat und Gesellschaftssystem ausgeschlossen. Ihre Bedeutung als Teil der regionalen Kultur wurde weitgehend ignoriert. Dank der Arbeit von sozialen Organisationen hat jedoch ein Umdenken stattgefunden. Die Roma können heute mehrheitlich von den öffentlichen Institutionen, wie der Schule und der Gesundheitsversorgung, profitieren. Noch immer haben es die Roma jedoch sehr schwer. Ein Besuch einer sozialen Organisation, die sich für die Roma einsetzt, kann ein bereicherndes Erlebnis sein und dabei helfen, die Situation der Roma zu verbessern.

Die Escuela Delengua in Granada führt regelmässig Ausflüge in das Sacromonte durch. Die Lehrpersonen geben dabei gerne Auskunft über die Kultur und Geschichte der Roma, die Cuevas und den Flamenco. Delengua versucht so, den Schülern anhand der Sprache auch ein tieferes Verständnis von Kultur und sozialer Realität in Granada zu vermitteln.

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