Mai 24 2010

Mariana Pineda – Die Kämpferin für Freiheit und Gerechtigkeit aus Granada

Category: Spanische Kultur und Geschichtethomas @ 22:01

Sie war blond, hatte blaue Augen und eine helle Haut und sie liebte die Freiheit. Mariana Pineda von Granada gilt heute als spanische Nationalheldin. Ihren Kampf für die Prinzipien der Freiheit und Gerechtigkeit bezahlte sie im absolutistischen Spanien des  frühen 19. Jahrhunderts mit ihrem Leben.

Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit - Mariana Pineda lebte und starb für ihre Prinzipien

Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit - Mariana Pineda lebte und starb für ihre Prinzipien

Mit 15 Jahren heiratete sie einen liberalen Armeeoffizier, der wenige Jahre später starb und Mariana mit zwei Kindern alleine liess. In Spanien waren Kämpfe zwischen absolutistischen und liberalen Kräften im Gange. Mariana politisierte sich im jungen Alter von 18 Jahren immer stärker. Sie setzte sich für die Liberalen ein, die für das Erbe der französischen Revolution, für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, kämpften. Sie fälschte zum Beispiel Pässe für aufständische liberale Soldaten, um ihnen bei der Flucht zu helfen. Die Polizei wurde auf sie aufmerksam, durchsuchte ihr Haus, fand allerdings – vorerst – nichts verdächtiges.

Immer militanter half Mariana später bei der Befreiung ihres zum Tode verurteilten Cousins mit. Dieser war als hoher Militär bei einer Erhebung der Armee gegen den König beteiligt. Weiter versteckte sie gefährdete Personen in ihrem Haus und hielt Kontakt zu Verbindungsleuten in Gibraltar, das als sicherer Zufluchtsort für die Gesuchten galt. Die Polizei wurde erneut auf sie aufmerksam. Diesmal wurde sie fündig. Eine Flagge mit dem Schriftzug „Gleichheit, Freiheit und Gesetz“ wurde ihr zum Verhängnis.

Mariana Pineda wurde der Verschwörung gegen den Staat angeklagt. Sie weigerte sich, Namen ihrer Komplizen preiszugeben. Am 26. Mai des Jahres 1830 brachte man sie zum Triumpfplatz in Granada, wo sie öffentlich durch die Garrotte hingerichtet wurde. Mariana Pinedas Hinrichtung sollte nicht nur eine Abschreckung gegenüber der liberalen Kräfte sein, sondern auch die politische Partizipation der Frau im Spanien des 19. Jahrhunderts verurteilen. Umso mehr wurde Pineda zum Symbol für Freiheit und Liberalismus, sowie für Frauenrechte. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein galt sie als Vorbild und Märtyrerin, die sich für freiheitliche Werte opferte. Spanien sollte noch lange für diese Werte zu kämpfen haben. Erst 1975, mit dem Ende des Franco-Regimes, wurden Demokratie und Rechtsstaat in Spanien nachhaltig gefestigt.

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Mai 10 2010

Das Generalife – Paradiesische Gärten in Granada

Die Alhambra von Granada ist weltberühmt. Über Jahrhunderte haben verschiedene Könige und Herrscher die Alhambra verändert und erweitert. Deshalb ist die Festung, die über Granada thront, nicht eine homogenes Bauwerk, sondern besteht aus verschiedensten Einzelteilen. Eine besonders schöne Erweiterung der Alhambra sind die maurischen Gärten des Generalife.

Der Hof des Wasserkanals im Generalife in Granada

Der Hof des Wasserkanals im Generalife in Granada

Die Mauren waren über Jahrhunderte Herrscher von Granada. Ende des 13. Jahrhundert erlebte Granada eine Blütezeit. Es wurde gebaut, die Alhambra fleissig erweitert. Der maurische Herrscher Mohammed III., viel beschäftigt und erholungsbedürftig, gab den Auftrag oberhalb der Alhambra das Generalife anzuelegen. Die weitläufigen Gärten würden ihm und den zukünftigen Herrschern als Erholungsraum dienen. Obwohl das Generalife mittels einem kurzen Fussmarsch von der Alhambra aus zu erreichen ist, wurde es als ausserhalb der Alhambra betrachtet. Die Alhambra war nämlich nicht nur Festung und Königspalast, sondern eine eigentliche Stadt, ausgestattet mit allem was nötig war, innerhalb Granadas. So betrachteten die maurischen Herrscher das Generalife denn auch als ihre Sommerresidenz, die sie über einen überdachten Fussweg erreichen konnten.

Der Garten der Sultanin im Generalife in Granada

Der Garten der Sultanin im Generalife in Granada

Das Generalife ist wunderschön, es faszinieren vor allem die vielen Planzen und farbigen Blumen und die zahlreichen Brunnen und Teiche. Das Wasser frischte in der Sommerhitze, die bis über 40 Grad erreichen kann, auf. Der Bau besteht aus zwei Teilen. Erstens dem ‚Patio de la Acequia‘, zu deutsch der ‚Hof des Wasserkanals‘. Es handelt sich dabei um einen Innenhof, der über ein langes Becken mit kleinen Wasserfontänen verfügt. Rundherum finden sich Blumenbeete, Steinwege und verschiedene Pavillons. Der zweite Teil ist der ‚Garten der Sultanin‘, der ‚Jardín de la Sultana‘. Auch dieser Garten setzt sich aus Wasserläufen und Gärten zusammen. Eine paradiesische Umgebung, in der sich die Herrscher von Granada vergnügten und erholten.

In der späten Phase der maurischen Gärten wurde der Unterhalt der Gärten vernachlässigt. Die chirstlichen Herrscher, die später die Macht übernahmen veränderten und renovierten das Generalife. Es ist deshalb schwer zu sagen, wie es in seiner ursprünglichen Form ausgesehen hat. Die Escuela Delengua organisiert regelmässig geführte Ausflüge zur Alhambra, bei denen auch das Generalife besucht wird. Die Lehrpersonen geben gerne mehr Auskünfte über die Bauten.

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Mai 03 2010

Tiefe Lebenskosten: In Granada lässts sich leben!

Exklusive Tapas: in Granada für wenig Geld zu haben

Exklusive Tapas: in Granada für wenig Geld zu haben

Granada ist billig. Für Sprachschüler, die hier einen Spanischkurs machen und nicht über ein allzu grosses Budget verfügen, ist das ein grosser Vorteil. Denn wenn man schon im Ausland ist, will man was erleben – und das kostet. Dank den tiefen Preisen in Granada kommen hier aber auch die weniger gut begüterten Sprachschüler voll auf ihre Kosten.

Wenn man neue Leute trifft, geht man was zusammen trinken. Das kann schnell teuer kommen, wenn man in einer teuren Stadt lebt. In Granada findet man viele Bars, wo das Bier gerade mal 1.50 Euro kostet, ein Glas Wein 2 Euro. Kommt dazu, dass in Granada die berühmten Tapas (verschiedenste Snacks) kostenlos mit einem Getränk serviert werden. Wenn ich also 2 Getränke trinke, bekomme ich zwei Tapas. Die meisten haben so schon gegessen. Miteinander Essen gehen, Tapas essen, wird so zur beliebten Aktivität – die sich jeder leisten kann.

Wer es noch billiger haben will kauft die Getränke gleich selbst ein und trinkt zu Hause. Botellon nennens die Spanier, wenn alle ein Getränke mitbringen und sich irgendwo treffen. Lädt man Leute zu sich nach Hause ein, muss man normalerweise nicht teure Getränke für alle Gäste einkaufen. Es ist normal, dass jeder was mitbringt. Das kommt billig und ist unkompliziert.

Wers nach Tapas oder Botellon noch in einen Club zieht, muss sich auch nicht grosse Geldsorgen machen. Die meisten Clubs verlangen 6 Euro Eintritt, fast immer sind wahlweise 2 Bier oder ein Drink im Preis inklusive. Faktisch zahlt man also eigentlich keinen Eintritt, sondern muss ein Minimum an Getränken konsumieren. Anstelle von Bier geht natürlich auch ein Softdrink.

Nach dem Club-Besuch (oder auch zu normalen Uhrzeiten) ziehts den einen oder anderen noch in einen Kebab-Laden. Diese findet man an jeder Ecke. In einigen Läden kriegt man schon ab 3 Euro einen guten Kebab. Je nach Extras, die man gern noch haben möchte, gehts in 50 Cents-Schritten aufwärts.

Ob reich oder arm, wer einen Spanischkurs in Granada macht, kanns sich gut gehen lassen…

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