Granada ist ruhig und friedlich als der junge García Lorca anfängt zu schreiben. Idyllisch ist die Umgebung in dem kleinen spanischen Dörfchen außerhalb Granadas, in dem García Lorca geboren wird und wo er auch nach dem Umzug seiner Familie in die Stadt die Sommer verbringen wird. Seine Gedichte und Dramen würden ihn bald zu einem der bedeutensten Dichter Spaniens machen. Das Theaterstück „Die Bluthochzeit“ wird ihn international berühmt und bis heute unvergessen machen. Die Verbindung und Liebe zur Natur drückt sich in seinen Gedichten aus. Die stundenlangen Aufenhalte in der Natur während seiner Kindheit prägten den sensiblen Künstler – umso unglaublicher scheint es, dass er nach Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs einen brutalen Tod erleiden würde.
Nach zahlreichen Auslandsaufenthalten, unter anderem in New York, kehrt García Lorca Mitte der 1930er Jahre zurück nach Spanien. Als sich die politische Situation in Spanien verschärft, beschließt er, von Madrid nach Granada zu ziehen, wo seine Familie lebt. Gerüchte über einen Putsch der Militärs gehen um. Die Stimmung zwischen rechtsgerichteten und linken Gruppierungen ist höchst angespannt. Am 17. Juli schlagen die Putschisten von Marokko her los. Spanien versinkt in brutalen Kämpfen, bald gehören Massenerschießungen und sogenannte Säuberungen zum Alltag. Mit unerwünschten Personen wird kurzer Prozess gemacht. Zu diesem Kreis von Personen würde bald auch Federico García Lorca zählen.
Das südlich gelegene Granada fällt nach kurzer Zeit in die Hände der übermächtigen Putschisten. García Lorcas Schwager ist linksliberaler Bürgermeister von Granada. Er wird verhaftet und binnen eines Monats hingerichtet. Die Lage ist ernst, García Lorca sucht nach Auswegen. In die republikanische Zone reisen? Bei Bekannten oder Freunden Unterschlupf suchen? Er ist nicht politisch aktiv, er verabscheut die Politik. Auch versuchte er immer, sich von politischen Gruppierungen zu distanzieren. Es ist nicht abschließend geklärt, weshalb er ins Visier von Francos Schergen geriet. Seine Aussagen zur sozialen Gerechtigkeit und die Verwandschaft mit dem Bürgermeister passten bestimmt nicht zur radikalen Ideolgie der Putschisten. Auch seine Homosexualität könnte eine Rolle gespielt haben. Der Schutz einer einflussreichen Familie hilft nicht. Garacía Lorca wird verhaftet und wenig später in ein Dorf außerhalb Granadas verschleppt. Kaltblütig wird er dort mit einem Kofpschuss ermordet und in der Erde verscharrt. Federico García Lorca war eines der Tausenden von Opfern des Spanischen Bürgerkriegs.