Nov 03 2011

Pablo Picasso – Ein grosser Künstler aus Andalusien

Category: Spanische Kultur und Geschichtethomas @ 10:32
Pablo Picasso - Ein grosser Künstler aus Andalusien

Pablo Picasso - Ein grosser Künstler aus Andalusien

Andalusien hat viele Künstler hervorgebracht. Pablo Picasso, einer der bedeutensten Maler des 20. Jahrhunderts, hat seine Wurzeln in der Hafenstadt Málaga. Der Andalusier brachte es weltweit zu Ruhm und Anerkennung.

Sein Vater war Maler und förderte die künstlerischen Fähigkeiten seines Sohnes schon früh. Mit acht Jahren malte Pablo Picasso sein erstes Bild, das bis heute bekannt ist. Der ‚Picador‘, der eine Szene in einer Stierkampfarena zeigt, markierte den Anfang der Karriere des aussergewöhnlich talentierten Kindes.

Nach dem Studium an Kunstschulen in Barcelona und Madrid und Aufenthalten in Paris beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts Picassos sogenannte ‚Blaue Periode‘. Die Reduktion von Form und Farbe auf ein Minimum ist das wichtigste Charakteristika dieser Schaffensperiode. Die dominanten bläulichen Töne liessen Kritiker die entstanden Bilder als melancholisch bezeichnen, gleichzeitig rühmten sie den Maler für sein eigenständiges Schaffen. Picasso erregte erstmals grosse Aufmerksamkeit in der Künstlerszene. Es folgte die ‚Rosa Periode‘, in der sich Picasso einige Jahre lang mit neuen, vor allem rosa und orangenen Farbtönen auseinandersetzte. Dann begründetet er zusammen mit Braque den Kubismus. Der zu Beginn stark kritisierte Stil reduziert auf geometrische Formen und Kuben. Er verarbeitete auch afrikanische Einflüsse in diesen Bildern. Später fliessen auch neoklassische und surrealistische Elemente in sein Schaffen ein. Das Minotaurus Motiv faszinierte Picasso schon immer. Schon sein erstes bekanntes Bild zeigte einen  Stierkampf. Der Spanier nahm das Thema wieder auf und verarbeitete es in zahlreichen Bildern. Während des Spanischen Bürgerkrieges Ende der 1930er Jahre entstand das Bild ‚Guernica‘. Diese nordspanische Stadt wurde von Franco und den deutschen Verbündeten bombardiert, zahlreiche Zivilisten kamen ums Leben. Picasso, entsetzt über die Ereignisse in Spanien, setzte sich im französischen Exil stark für die Republikaner und damit gegen Franco ein. Das riesige Bild ‚Guernica‘ ging als eines der wichtigsten Antikriegsbilder in die Geschichte ein.

Guernica - Ein wichtiges Anitkriegsbild von Picasso

Guernica - Ein wichtiges Anitkriegsbild von Picasso

Picasso wurde zwar in Málaga geboren, besuchte die andalusische Stadt nach seinem Fortgehen allerdings nicht mehr. Trotzdem ist die Stadt für Picasso-Liebhaber eine lohnenswerte Destination, denn hier befindet sich ein Picasso-Museum, das eine grosse Anzahl seiner Werke ausstellt. Die Escuela Delengua in Granada bietet Kurse über die spanische Kunst an. Ebenfalls werden regelmässig geführte Ausflüge in die Umgebung Granadas angeboten.

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Mrz 11 2011

Der Spanische Bürgerkrieg 1936-1939: Ein Konflikt in Spanien von grosser Bedeutung für Europa und die Welt

Soldat im Spanischen Bürgerkrieg, der von Kugel getroffen wird

Soldat im Spanischen Bürgerkrieg, der von Kugel getroffen wird

In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts tobte auf der spanischen Halbinsel ein äusserst brutaler Konflikt. Der Spanische Bürgerkrieg war nicht nur für die spanische Bevölkerung eine Tragödie, sondern auch für den Verlauf der Geschichte Europas und der Welt richtungsweisend. Er führte geradewegs in den verheerendsten Konflikt der jüngeren Vergangenheit: den Zweiten Weltkrieg.

Die spanische Gesellschaft ist anfangs der 1930er Jahre tief gespalten. Auf der einen Seite stehen Adel, Monarchisten, Grossbürgertum, Militär und zunehmend auch Faschisten. Die mächtige katholische Kirche indentifiziert sich ebenfalls stark mit dem rechtsbürgerlichen Lager. Hierarchie, Grossgrundbesitz, Abhängigkeitsverhältnisse, gegen all das wehrt sich das linke Lager, das genauso heterogen und in sich zerstritten ist wie die rechte Seite. Auch Anarchisten, Kommunisten, Sozialisten und regionalpatriotische Gruppierungen aus dem Baskenland und Katalonien gehören dazu. Die Arbeiterschaft sieht sich angesichts der Machtposition einer kleinen Gruppe marginalisiert und rechtlos.

Die Ereignisse, die zum Ausbruch des Bürgerkriegs führen sind chaotisch. Es kommt zu Übergriffen auf Geistliche von linksradikaler Seite, hunderte werden getötet. Die linksrepublikanische Regierung ist zu schwach, um für Ordnung zu sorgen. Reaktionäre Gruppierungen gewinnen an Einfluss, Enteignungen von Grossgrundbesitzern und Industriellen und deren Verfolgung werden Realität. Die traditionelle Machtelite sieht sicht unmittelbar in ihrer Existenz bedroht. Währenddessen plant eine Gruppe von Offizieren einen Putsch zur „Rettung Spaniens“. Die Pläne sind ein offenes Geheimnis, die linke Regierung ist zu zerstritten, um wirkungsvoll dagegen vorzugehen.

Flüchtling im Spanischen Bürgerkrieg

Flüchtling im Spanischen Bürgerkrieg

Im Juli 1936 schlagen die Militärs los. Es beginnt ein bewaffneter Konflikt, der sich über drei Jahre hinziehen sollte. Spanier kämpfen gegen Spanier, die Spaltung der Gesellschaft ist extrem, der Krieg von grässlichster Brutalität gekennzeichnet: Tausende sterben während Massenerschiessungen und sogenannten „Säuberungen“. Der spanische Bürgerkrieg hinterliess tiefe Wunden in der spanischen Gesellschaft, die bis heute nicht vollständig verheilt sind.

Die internationale Dimension des Konflikts ist entscheidend. In Italien und Deutschland kommen die Faschisten an die Macht, die Europa bald in den Abgrund stürzen sollten. In der Sowjetunion herrschen nach der bolschewistischen Oktoberrevolution die Kommunisten. Frankreich und Grossbritannien nehmen eine gemässigte Haltung ein. Spanien wird später von Historikern als „Schlachtfeld der Ideologien“ bezeichnet. Deutschland und Italien unterstützen die Aufständischen Rechts-Konservativen stark; ohne ihre Hilfe wäre der Krieg nicht zu gewinnen gewesen, befinden die Historiker. Die Sowjetunion liefert Hilfe an die andere Seite, allerdings zurückhaltend, man will Hitler nicht provozieren. Grossbritannien setzt sich vehement gegen Waffenlieferungen ein, es verfolgt eine starke „Besänftigungs-Politik“, die sich später als fatal herausstellen würde. Frankreich hingegen fürchtet eine faschistische Diktatur in Spanien, liefert aber auf Druck Grossbritanniens nur sehr begrenzt Waffen an Spanien.

Die Niederlage des linken Lagers zeichnet sich ab. General Franco gewinnt durch seine militärischen Siege an Popularität im Volk und hat die Unterstützung Hitlers. Dieser beginnt nach dem Ende des Bürgerkriegs in Spanien den Zweiten Weltkrieg. Spanien diente als Übungsfeld für die deutsche Luftwaffe. Auch bildeten sich die Koalitionen der Kriegsparteien, entscheidend dabei ist die Annäherung Deutschlands und Italiens. Hilter sah während dem Bürgerkrieg, dass sich andere Mächte, allen voran Grossbritannien, hüteten in andere Konflikte einzugreifen und einem Agressor Einhalt zu gebieten. Insofern war der Spanische Bürgerkrieg eine schreckliche Tragödie – für Spanien und auch für den Rest der Welt.

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