Dez 17 2012

Die Reconquista – Als letztes fiel Granada

Category: Spanische Kultur und Geschichtethomas @ 10:45
Die Reconquista erforderte jahrzehnte lange Schlachten. Die letzte in Granada.

Die Reconquista erforderte jahrzehntelange Schlachten. Die letzte fand in Granada statt.

Die Iberische Halbinsel wurde ab dem 8. Jahrhundert von der Islamischen Expansion von Nordafrika her erfasst. Araber und Berber brachten in jahrelangen Kämpfen praktisch das ganze Territorium des heutigen Spaniens und Portugals unter ihre Kontrolle. Bis 1492 gelang den christlichen Herrschern die Rückeroberung. Die Kämpfe waren zäh und dauerten an. Das Emirat von Granada war die letzte Hochburg der Muslime. Hier ging die Ära der muslimischen Herrschaften auf der Iberischen Halbinsel zu Ende.

Die Mauren eroberten Spanien vom Süden her. Die Spanischen Könige mussten sich in den Norden zurückziehen. Von dort aus startete die Rückeroberung. Als Santiago de Compostela von den Mauren eingenommen wurde, traf dies die Spanier empflindlich. Hier lag ihr Schutzheiliger, der Jünger Jakobus der Ältere begraben. Er galt als Integrationsfigur des christlichen Spaniens und ist noch heute Schutzpatron der Nation. Die Rückeroberung seiner Grabstätte war ein wichtiges Motiv für die Reconquista. Der Schutzheilige erhielt den Beinamen ‚Matamoros‘, was so viel wie ‚Maurenschlächter‘ heisst. Die Spanier starteten also in einer ersten Phase von Norden her und drängten die Mauren in Richtung Süden zurück.

Die Reconquista vollzog sich von Norden nach Süden. Zuletzt fiel Granada.

Die Reconquista vollzog sich von Norden nach Süden. Zuletzt fiel Granada.

Bis zum 11. Jahrhundert war zwar viel Terrain gewonnen, doch erst mit der Eroberung von Toledo nahe Madrid 1085 wurde eine Stadt erobert, die zum Kerngebiet der Mauren zählte. Die Reconquista trat in eine zweite Phase. Die Mauren sahen sich in ihrer Existenz bedroht. Zur Verteidigung riefen sie die Almoraviden, einen Berberstamm aus Marokko zu Hilfe. Diese riefen den heiligen Krieg gegen die Christen aus und schafften es, die Truppen der Katholischen Könige im Zaum zu halten. In ihrem Triumph übernahmen die Almoraviden die Macht im muslimischen Teil Spaniens. Der Konflikt nahm immer mehr die Konturen eines Religionskriegs an, denn auch die Päpste riefen zum Kreuzzug auf der Iberischen Halbinsel auf.

Die Christen waren nicht zu stoppen. Während die Muslime mit internen Quereleien und Machtwechseln zu tun hatten, gewannen die christlichen Truppen eine entscheidende Schlacht bei Las Navas de Tolosa 1212. In der Folge fielen wichtige andalusische Städte. Übrig blieb das Emirat von Granada. Andalusien wurde noch während Jahrzehnten von Unruhen und Aufständen von Muslimen aufgewühlt. Die letzten maurischen Herrscher, die Nasriden, die ihren Sitz in der Alhambra von Granada hatten, wurden 1492 von den Katholischen Königen entmachtet. Granada, die letzte Hochburg der Muslime, fiel und Spanien sollte fortan in christlicher Hand sein.

Die Spanischschule Escuela Delengua befindet sich in Granada, am Fuße des historischen Stadtviertels Albaicín. Hier kannst du den Einfluss der Mauren und die Konsequenzen der Reconquista an vielen interessanten Orten besichtigen. Wenn du mehr erfahren möchtest, kannst du einen unserer Spezifischen Spanischkurse besuchen, z.B. über spanische und lateinamerikanische Geschichte und Kunst.

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Okt 15 2012

Der heilige Cecilio, der Schutzpatron von Granada

Category: Granada,Spanische Kultur und Geschichtethomas @ 09:34

Der heilige Cecilio war der erste Bischof von Granada und ist der Schutzpatron der Stadt. Nach dem Leitspruch “Granada ehrt den heiligen Cecilio” wird jedes Jahr der erste Sonntag im Februar mit einem Pilgergang zu den Katakomben gefeiert, wo die Reliquien des Heiligen verwahrt werden.

Typisches Haus im Sacromonte

Die Abadía im Stadtteil Sacromonte ist Ziel der Pilger und um den Weg und das Warten angenehmer zu machen, hat die Stadtverwaltung von Granada das Verteilen von Care-Paketen eingeführt. Die Tüten sind gefüllt mit den typischen Saubohnen, Brot, Kabeljau und Wasser (anstelle von Wein).

Anschließend an den Pilgergang gibt es immer Auftritte von regionalen Tanz- und Musikgruppen. Und da den Granadinern das Feiern so gefällt, dauert das Fest meist bis in die Nacht und jeder ist dazu eingeladen.
Um eine Person zu ehren, die zwischen Realität und Legende schwebt, vereinen sich die Granadiner einmal mehr zu einem gemeinschaftlichen und fröhlichen Fest.

Komm nach Granada, erfahre mehr über das Fest zu Ehren des Heiligen Cecilio und lerne Spanisch. Zum Beispiel mit einem Spanischkurs bei der Escuela Delengua.

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Jun 14 2012

Spanischkurs der Escuela Delengua: Spanische und Lateinamerikanische Literatur

Gute Literatur ist etwas wunderschönes. Sprachliche Höchstleistungen werden von den großen Schriftstellern und Dichtern erbracht, wenn sie ihre Gedanken und Erfahrungen niederschreiben. Neben dem ästhetischen Genuss ermöglicht das Studium der Literatur einer Fremdsprache auch einen tiefen Einblick in die Kultur eines Landes. Deshalb bietet die Escuela Delengua in Granada einen Sprachkurs über die Literatur Spaniens und Lateinamerikas an.

Während dem Kurs soll die Literatur natürlich möglichst praktisch, anhand der Lektüre ausgewählter Werke, betrachtet werden. Es lohnt sich aber, im Vorfeld kurz Literatur aus einer theoretischen Perspektive zu betrachten. Was für literarische Gattungen gibt es? Wie kann man Literatur sinnvoll analysieren und interpretieren? Diese theoretischen Vorbemerkungen sollen es dem Schüler ermöglichen möglichst viel aus der Literatur für sich herauszuholen.

Literatur entsteht immer aus einem kulturellen Kontext heraus. Wenn also in einem zweiten Schritt Literaturgeschichte behandelt wird, müssen auch die historischen Ereignisse der betrachteten Epoche studiert werden. So vermittelt der Kurs nicht nur Kenntnisse über Literatur, sondern auch über die allgemeine Geschichte Spaniens und Lateinamerikas. Welche gesellschaftlichen Gruppierungen waren wichtig, wie sahen sie die Welt und wie wurde gewisses Gedankengut oder historische Ereignisse in der Literatur verarbeitet? Epochen wie die Renaissance und ihre wichtigsten literarischen Vertreter sollen anhand von Textauszügen genauer betrachtet werden.

Schließlich werden auch zeitgenössische Werke angeschaut. Anhand der Texte kann man viel über die spanischsprachige Welt und ihre Kultur erfahren. Auch die einzelnen Dichter und Schriftsteller werden vorgestellt. Wer waren sie? Wie lebten sie? Wie sahen sie die Welt? Da es sich bei vielen großen Autoren um außergewöhnliche Persönlichkeiten handelt, ist die Auseinandersetzung mit deren Biografien sehr spannend. Ein Beispiel wäre der berühmte Granadiner Federico García Lorca.

Der Literatur-Kurs findet in kleinen Gruppen statt. Es ist deshalb oft möglich auf die Vorlieben und Interessen der Kursteilnehmer einzugehen. So kann der Fokus auf bevorzugte Epochen oder Autoren gelegt werden. Die Lehrpersonen geben auch gerne Auskunft über zusätzliche Literatur fürs Selbststudium.

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Mai 15 2012

Nachhaltiger Tourismus in Granada – Die Escuela Delengua leistet ihren Beitrag

Der Tourismus ist wichtig für die Menschen in Granada. Die kulturelle Vielfalt, das authentische spanische Flair und die andalusische Sonne locken jährlich zahlreiche Menschen in die Stadt. Um negative Auswirkungen des Tourismus zu vermeiden und eine möglichst nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, engagiert sich die Escuela Delengua für nachhaltigen Tourismus.

Neben der Sprachausbildung vermittelt die Schule einen tieferen Einblick indie Spanische Kultur. So werden nicht nur die Top-Sehenswürdigekeiten, wie die Alhambra und die Kathedrale besucht, sondern auch Kleinbetriebe, wie Töpfereien oder Instrumentenbauer. Die Aufrechterhaltung dieser Kleinbetriebe ist wichtig für die Entwicklung der lokalen Wirtschaft, die Delengua unterstützen möchte. Delengua organisiert täglich Ausflüge zum Selbstkostenpreis, wenn immer möglich sind wird zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs.

Die Schule selbst befindet sich im historischen Viertel Albaycin. Das Schulgebäude ist ein verlassenes Haus, das im traditionellen Stile renoviert wurde – mit dem Ziel, zur Erhaltung des historischen Viertels beitragen zu können. Die Schüler von Delengua lernen Spanisch in einem für die Region typischen weissen Haus mit Innenhof, in einer Umgebung, die kulturell sehr interessant ist. Auch innerhalb der Schule wird auf umweltfreundliches Verhalten geachtet. Die Schüler werden angehalten ihren Abfall zu trennen, es wird umweltfreundliches Papier benutzt, die Computer sollen wenn immer möglich nach Benutzung gleich wieder ausgeschaltet werden. Für die Schüler und Lehrer wurde zudem ein Verhaltenskodex erstellt, der dabei helfen soll, sich der Umwelt gegenüber korrekt zu verhalten.

Die Schule ist weiter Partnerin der Wohltätigkeitsorganisation ‚Integra2‘, die sich für Immigranten einsetzt. Diese Menschen verfügen oft über sehr wenig Spanischkenntnisse. Delengua unterstützt die soziale Organisation, indem sie ihr Lernmaterialien zur Verfügung stellt und sie in didaktischen Fragen berät. Nachhaltige Entwicklung beeinhaltet auch eine soziale Komponente. Mit der Förderung der Integration von jungen Menschen, möchte Delengua diese vorantreiben.

Schliesslich bietet die Escuela Delengua auch konkrete Bildungsinhalte zum Thema an. Der Spanischkurs ‚Umwelt und Nachhaltigkeit in Granada, Spanien‘ behandelt in praktischer Weise verschiedene Themen, die mit der lokalen Umwelt und der nachhaltigen Entwicklung zu tun haben. Wir sind überzeugt, dass sich das Engagement lohnt.

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Feb 23 2012

Spanischkurs: Geschichte und Kunst Spaniens und Lateinamerikas

Salvador Dalís Uhren sind weltberühmt

Salvador Dalís Uhren sind weltberühmt

Die Eroberung Spaniens durch die Mauren. Die Vereinigung der Katholischen Könige und die darauffolgende Reconquista. Der Spanische Bürgerkrieg. Spanien und besonders Granada haben grosse Geschichte geschrieben. Und grosse Künstler hervorgebracht. Dalí oder Picasso, um nur zwei zu nennen. Die Escuela Delengua in Granada, die sich mitten im historischen Viertel Albaycín befindet, bietet einen Spanischkurs über die spannende Geschichte und die grosse Kunst Spaniens und Granadas an. Auch Lateinamerika, als Teil des spanischen Sprachraums, wird in den Kurs miteinbezogen.

‚The Past is the Key to the Present. ‚- ‚Die Vergangenheit ist der Schlüssel zur Gegenwart.‘ Wer die aktuelle spanische Politik und gesellschaftliche Aktualität verstehen möchte, sollte sich mit ihrer Geschichte befassen. Denn diese wirkt nach und wirft immer wieder Streitfragen auf. So streitet man sich etwa heute über die Öffnung von Gräbern ausserhalb Granadas, in denen Opfer des Bürgerkriegs in den 30er Jahren verscharrt wurden. Auch García Lorca, der weltberühmte Dichter aus Granada, soll sich unter den Opfern befinden. Wer verstehen möchte, weshalb eine solche Frage immer noch grosse Emotionen und Streitigkeiten auslöst, muss Spaniens Geschichte betrachten und wird auf dramatische Entwicklungen stossen, die bis heute tiefe Wunden in der spanischen Gesellschaft hinterlassen.

Ein historischer Momment: Muhammed der VII übergibt Granada dem katholischen Königspaar

Muhammed der VII übergibt Granada dem katholischen Königspaar

Kunst verarbeitet oft aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen. Es ist deshalb spannend Kunst mit Geschichte in Verbindung zu setzen. Welche Kunstwerke vollbrachte man in Spanien unter der Herrschaft der Mauren? Welches ist das künstlerische Erbe des Katholizismus? Granada birgt durch seine Geschichte eine gewaltige kulturelle Vielfalt. Die Araber, die Christen und die Juden beeinflussten und stimulierten die künstlerischen Tätigkeiten. Granada war ein Treffpunkt verschiedener Kulturen, was auch heute noch offensichtlich erkennbar ist. Während dem Kurs werden deshalb auch Ausflüge und Besichtigungen gemacht. Die riesige Festung Alhambra zum Beispiel ist eine geballte Ladung Kunst und Geschichte. Die Araber und Christen, die beide die Festung bewohnten, hinterliessen ihre Spuren..

Der Spanischkurs findet in kleinen Gruppen statt. Das ermöglicht es auf die Interessen der einzelnen Teilnehmer Rücksicht zu nehmen und die Inhalte dementsprechend anzupassen. Neben dem Lernen der über Geschichte und Kunst ist natürlich auch die Verbesserung der Sprachkompetenz ein zentrales Ziel des Kurses. Der Kurs bietet also eine interessante Verknüpfung zwischen inhaltlichem Lernen und dem Verbessern der eigenen Spanischkenntnisse.

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Jan 26 2012

Der Tag der Einnahme Granadas

Category: Granada,Spanische Kultur und Geschichtethomas @ 10:46

Militärparade zum Gedenken an die Einnahme Granadas

Militärparade zum Gedenken an die Einnahme Granadas

Am Tag der Einahme Granadas gedenkt die andalusische Stadt einem Ereignis, das mehr als 500 Jahre zurückliegt: Man feiert den Tag der Einahme der Stadt durch die Katholischen Könige, der auch gleichzeitig das Ende der Renconquista bedeutete. So ist der 2. Februar jedes Jahres ein wichtiger Tag für die Granadiner.

Die Feierlichkeiten beginnen zu früher Stunde am Morgen mit einer Prozession des königlichen Banners, das von einem offiziellen Kommitee bestehend aus Bürgermeister, Stadträten und Repräsentanten der Kirche und des Militärs begleitet wird. Jedes Jahr schauen sich die Granadiner an, wie das Gefolge zur Alhambra und von dort zur Capilla Real wandert, wo der Bürgermeister eine Blumengabe ablegt und anschließend der Erzbischof von Granada eine Messe abhält. Nach der Messe begleiten die Granadiner das Gefolge zum Plaza de Carmen, wo die Feierlichkeiten weitergehen.

Der Nasriden Herrscher auf dem Weg zur Übergabe der Stadtschlüssel

Der Nasriden Herrscher auf dem Weg zur Übergabe der Stadtschlüssel

Der Tag der Einnahme mit seiner ganzen Geschichte ist nicht nur ein Tag an dem die Granadiner einem historischen und für die Stadt wichtigen Ereignis gedenken. Jedes Jahr nutzen Rechte den Tag, um ihre extremistischen Konzepte zu propagieren. Dies deshalb, weil an diesem Tag die Befreiung von den Mauren gefeiert wird, die immer noch Einfluss auf das Stadtbild Granadas haben. Aus diesem Grund hat sich eine Bewegung gegen den Tag der Einahme gebildet die mehr Interkulturalität und Demokratie bei den Feierlichkeiten fordert. So spaltet dieser Tag die Gemüter der Menschen. Obwohl man gemeinsam viel über die Geschichte der Iberischen Halbinsel lernen könnte und natürlich auch über die Granadas.

Wenn Du auch mehr über die Geschichte Spaniens lernen möchtest und Festlichkeiten mit dem Lernen einer Sprache verbinden möchtest, kannst Du einen Spanischkurs oder auch auch einen Kurs zur Geschichte und Kunst Spaniens in der Sprachschule Escuela Delengua machen. Schau einfach mal vorbei.

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Jan 12 2012

Einflüsse des Arabischen auf die spanische Sprache

Category: Spanisch,Spanische Kultur und Geschichtethomas @ 10:40

Im 8. Jahrhundert übernahmen muslimische Herrscher das Zepter in Spanien. Von Morokko her eroberten sie praktisch das ganze Territorium des heutigen Spaniens. Sie blieben mehrere Jahrhunderte. Das sieht man nicht nur in den Strassen der Stadt Granada – an den Bauten, den Moscheen und den arabisch sprechenden Menschen. Auch die spanische Sprache wurde vom Arabischen beeinflusst.

Arabische Einflüsse sind in Granada allgegenwärtig

Arabische Einflüsse sind in Granada allgegenwärtig

!Ojalá! – Hoffentlich! Das spanische Wort wird häufig gebraucht. Es ist eines der vielen Wörter im Spanischen, die aus dem Arabischen stammen. Vor der islamischen Herrschaft existierte es nicht. Die arabischen Wörter machten natürlich einen Entwicklungsprozess durch und veränderten sich häufig. So stammt „Ojalá“ zum Beispiel ursprünglich vom Wort „Inschallah“. In arabisch bedeutet das ‚So Gott will‘, die moderne Übersetzung ist ‚hoffentlich‘. ‚Azafata‘ ist ein weiteres Beispiel für ein arabisches Wort, das seinen festen Platz in der spanischen Sprache gefunden hat. Es heisst Flugbegleiterin. Schon vom Klang her mutet das Wort arabisch an.

Die arabische Kultur brachte auch neue Technologien, Bräuche und Werkzeuge mit sich. Da es für diese im Spanischen oft noch kein Wort gab, wurden viele dieser Bezeichnungen direkt übernommen. Auf diese Art wurden Wörter in fast allen Lebensbereichen übernommen, im Staatswesen, in der Kultur, im privaten Haushalt usw. Spanisch ist heute die romanische Sprache mit den meisten Lehnwörtern aus dem Arabischen. Wenn man auch wenig gebrauchte Wörter hinzuzählt sind es um die 4000. Dabei muss man beachten, dass im Laufe der Zeit nach der Herrschaft der Mauren auch viele Wörter wieder aus dem Sprachgebrach verschwanden. Es müssen also enorm viele Wörter gewesen sein.

Eines der wohl auch ausserhalb Spaniens bekanntesten Wörter ist der Ausruf  ‚Olé‘. Auch dieses Wort hat einen arabischen Ursprung. Es beutete in seiner ursprünglichen Form etwa ‚Mein Gott‘  und wurde benutzt, um Freude und Entzücken über etwas auszudrücken. Im andalusischen Flamenco zum Beispiel ruft das Publikum, wenn immer es besonders von der Darbietung angetan ist, ‚Olé‘.

Die Stadt Granada war eine Hochburg der muslimischen Herrscher. Wer hier her kommt kann nicht nur die spanische Kultur entdecken, sondern erhält auch einen Einblick in das faszinierende Erbe der Mauren.

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Nov 17 2011

Die Welt ist Sprache – Wer sie kennenlernen will, muss Sprachen lernen

Category: Spanisch lernen,Spanische Kultur und Geschichtethomas @ 10:33

Die Welt ist Sprache und Sprache ist die Welt. Jedes Ding hat einen Namen, jeder Namen eine Bedeutung. Die ganze Welt ist in Wörter gefasst. Doch haben in fremden Ländern die Dinge andere Namen. Wer die Welt in fremden Ländern kennen lernen will, muss deshalb Fremdsprachen können. Alles klar?

Die Welt ist Sprache

Die Welt ist Sprache

Im Klartext heisst das: Wer Zugang zu einer anderen Kultur finden will, wer eine Kultur verstehen will, der muss auch die im Kulturkreis vorherrschende Sprache können. Quatsch, würd mancher sagen, mit Englisch kommt man überall durch. Neben der Tatsache, dass in Spanien nur wenige Leute Englisch wirklich beherrschen, muss man dagegen ins Feld führen, dass man nur über die Originalsprache ein Volk oder eine Kultur wirklich kennenlernen kann. Die Spanier zum Beispiel sagen als Verabschiedung meistens „Hasta Luego“, zu Deutsch „Bis später“. Allerdings sagt man das auch, wenn man relativ sicher ist, dass man die angesprochene Person nie wieder sieht. Wenn man sich gleich wieder sieht sagt man „Hasta ahora“, also „Bis jetzt“. Das spiegelt ein anderes Zeitverständnis wieder. Bis später kann irgendwann sein, bis jetzt kann bis in einer halben Stunde bedeuten. Durch diese Unterschiede lernt der Sprachschüler eine Kultur kennen. In diesem Falle lernt er die berühmte relaxte Lebensart kennen, in der alles ein bisschen länger dauert und ein „bis jetzt“ „bis in einer halben Stunde“ bedeuten kann. Die Kultur schlägt sich in der Art sich auszudrücken nieder. Dies nur ein kleines Beispiel unter vielen.

Wir fassen die Welt in Wörter. Alles kriegt einen Namen. Die Sprache ist Intermedium zwischen Mensch und der Welt da draussen. Mit der Sprache erschaffen wir erst unsere Welt. Doch da der Prozess der Namensgebung in jeder Sprachgemeinschaft individuell verlief, haber wir über die Jahrhunderte auch der Welt um uns herum verschiedene Bedeutungen gegeben. Die Spanier haben im Verlauf der Geschichte die Welt mit anderen Augen gesehen als die Deutschen und deshalb ihr via die Sprache auch andere Namen und damit Bedeutungen zugeordnet. Wer diese Welt kennelernen will, muss deshalb Spanisch lernen. Alles klar?

Wenn nicht: Sprachen lernen ist nützlich. Und notwendig für jeden, der eine fremde Kultur richtig kennenlernen will. That’s it. Also ran ans Büffeln.

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Nov 03 2011

Pablo Picasso – Ein grosser Künstler aus Andalusien

Category: Spanische Kultur und Geschichtethomas @ 10:32
Pablo Picasso - Ein grosser Künstler aus Andalusien

Pablo Picasso - Ein grosser Künstler aus Andalusien

Andalusien hat viele Künstler hervorgebracht. Pablo Picasso, einer der bedeutensten Maler des 20. Jahrhunderts, hat seine Wurzeln in der Hafenstadt Málaga. Der Andalusier brachte es weltweit zu Ruhm und Anerkennung.

Sein Vater war Maler und förderte die künstlerischen Fähigkeiten seines Sohnes schon früh. Mit acht Jahren malte Pablo Picasso sein erstes Bild, das bis heute bekannt ist. Der ‚Picador‘, der eine Szene in einer Stierkampfarena zeigt, markierte den Anfang der Karriere des aussergewöhnlich talentierten Kindes.

Nach dem Studium an Kunstschulen in Barcelona und Madrid und Aufenthalten in Paris beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts Picassos sogenannte ‚Blaue Periode‘. Die Reduktion von Form und Farbe auf ein Minimum ist das wichtigste Charakteristika dieser Schaffensperiode. Die dominanten bläulichen Töne liessen Kritiker die entstanden Bilder als melancholisch bezeichnen, gleichzeitig rühmten sie den Maler für sein eigenständiges Schaffen. Picasso erregte erstmals grosse Aufmerksamkeit in der Künstlerszene. Es folgte die ‚Rosa Periode‘, in der sich Picasso einige Jahre lang mit neuen, vor allem rosa und orangenen Farbtönen auseinandersetzte. Dann begründetet er zusammen mit Braque den Kubismus. Der zu Beginn stark kritisierte Stil reduziert auf geometrische Formen und Kuben. Er verarbeitete auch afrikanische Einflüsse in diesen Bildern. Später fliessen auch neoklassische und surrealistische Elemente in sein Schaffen ein. Das Minotaurus Motiv faszinierte Picasso schon immer. Schon sein erstes bekanntes Bild zeigte einen  Stierkampf. Der Spanier nahm das Thema wieder auf und verarbeitete es in zahlreichen Bildern. Während des Spanischen Bürgerkrieges Ende der 1930er Jahre entstand das Bild ‚Guernica‘. Diese nordspanische Stadt wurde von Franco und den deutschen Verbündeten bombardiert, zahlreiche Zivilisten kamen ums Leben. Picasso, entsetzt über die Ereignisse in Spanien, setzte sich im französischen Exil stark für die Republikaner und damit gegen Franco ein. Das riesige Bild ‚Guernica‘ ging als eines der wichtigsten Antikriegsbilder in die Geschichte ein.

Guernica - Ein wichtiges Anitkriegsbild von Picasso

Guernica - Ein wichtiges Anitkriegsbild von Picasso

Picasso wurde zwar in Málaga geboren, besuchte die andalusische Stadt nach seinem Fortgehen allerdings nicht mehr. Trotzdem ist die Stadt für Picasso-Liebhaber eine lohnenswerte Destination, denn hier befindet sich ein Picasso-Museum, das eine grosse Anzahl seiner Werke ausstellt. Die Escuela Delengua in Granada bietet Kurse über die spanische Kunst an. Ebenfalls werden regelmässig geführte Ausflüge in die Umgebung Granadas angeboten.

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Okt 06 2011

Islamische Herrscher in Granada 711 – 1492 – Von den Mauren bis zu den Nasriden

Category: Spanische Kultur und Geschichtethomas @ 11:09

Granada ist geprägt von verschiedenen Kulturen. Neben den christlichen und jüdischen Einflüssen hat auch die arabische Kultur unübersehbare Spuren hinterlassen. Denn Granada stand vom 8. bis zum 15. Jahrhundert unter der Herrschaft verschiedener arabischstämmiger Herrscher. Die muslimisch beherrschten Teile Spaniens wurden Al-Andalus genannt, die Geschichte dieses Al-Andalus ist aber von verschiedenen, wechselnden Herrschaften gekennzeichnet.

711 nach Christus drangen die Mauren von Marokko her nach Südspanien. Die Mauren waren eine heterogene Gruppe, die sich aus Berber-Stämmen aus Nordafrika zusammensetzte. Gemeinsam hatten diese, dass sie im 7. Jahrhundert von Arabern isalmisiert wurden und nun zusammen die Iberische Halbinsel eroberten. Bis dahin stand das Gebiet die meiste Zeit unter der Herrschaft von christlich geprägten Völkern. Die Mauren und Araber brachten nach jahrelangen Kämpfen den Grossteil des heutigen Spaniens unter ihre Kontrolle – das Kalifat von Córdoba wurde gegründet (929 – 1031).

Der Islam ist in Granada bis heute sehr präsent

Der Islam ist in Granada bis heute sehr präsent

Nach einer Weile relativer Ruhe brachen Kämpfe zwischen verschiedenen maurischen und arabischen Gruppen aus. Die Kämpfe führten zum Ende des Kalifats. Das Al-Andalus wurde in verschiedene Herrschaftsbereiche aufgeteilt. Granada hatte sich bereits 1012 unter einem Berber-Truppenführer unabhängig gemacht. Diese Ziriden-Dynastie hielt Granada bis 1090 fest im Griff. Unter ihrer Herrschaft kam es zu einem verheerenden Juden-Pogrom, da diese der Verschwörung gegen die etablierten Herrscher beschuldigt wurden. Mit der Massakrierung von ungefähr 4000 Jüdinnen und Juden fand die jüdische Gemeinschaft in Granada im Jahr 1066 ihr vorläufiges Ende.

Inzwischen versuchten die christlichen Spanier von Norden her, Spanien zurückzuerobern. Das Al-Andalus stand unter Druck und rief den Berber-Stamm der Almoraviden aus Nordmarokko zur Hilfe. Mit ihrer Hilfe gelang es, die Spanier schlussendlich bei der Schlacht von Sagrajas zurückzuschlagen. Die siegreichen Almoraviden fassten daraufhin Fuss in Andalusien und hatten es ab 1090 unter ihrer Kontrolle. Der Stamm hatte schon grosse Teile Westafrikas islamisiert, nun setzte er auch im Al-Andalus immer strengere islamische Regeln durch. Der Stamm hatte allerdings mit inneren Fehden zu kämpfen und ein neuer aufstrebender Stamm bedrängte ihn.

Die Almohaden stammten aus dem Hohen Atlasgebirge und standen schon lange mit einer anderen theologischen Auslegung des Islams mit den Almoraviden in Konkurrenz. 1149 brachten sie Granada unter ihre Kontrolle. Bald gelang es ihnen, ihr Reich um ganz Nordafrika zu erweitern. Unter dem Druck der spanischen Rückeroberung und internen Machtkämpfen verlor die Dynastie allerdings nach und nach ihre Macht. 1246 riefen die arabisch-stämmigen Nasriden das Emirat von Granada aus. Die Nasriden-Herrscher kooperierten mit den christlichen Rückeroberern und lösten so die Almohaden ab. Sie sollten die letzten arabischen Herrscher sein, die Granada unter ihrer Kontrolle hatten.

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