Unweit der Gran Vía und der Kathedrale Granadas befindet sich eines von zahlreichen Klöstern der Stadt, das Kloster San Jerónimo. Allerdings kann mit Recht behauptet werden, dass dies wohl eines der schönsten sowie architektonisch und künstlerisch interessantesten sakralen Bauwerke Granadas ist. Die Gründung des Klosters geht auf die Katholischen Könige Isabella I. und Ferdinand II zurück, die es bereits vor der Machtübernahme in der Stadt im nahe gelegenen Santa Fe errichteten . Nach der Rückeroberung Granadas, der letzten maurischen Bastion in Spanien, wurde das Kloster im Jahre 1504 an seinen aktuellen Ort verlegt, wo Künstler und Architekten wie Diego de Siloé, Jacobo Florentino oder Pablo de Rojas für die Ausstattung und Gestaltung des Koplexes im Stile der Renaissance verantwortlich waren.
Wenn man die Kirche des Klosters besichtigt, fallen einige Besonderheiten auf, die für ein Gotteshaus der Hieronymiten typisch sind: Vom bereits erhöhten Chorraum führt eine breite Treppe hoch zum prunkvollen Hochaltar, der im manieristischen Stil gehalten ist und als künstlerischer Abgesang auf den Humanismus in Spanien angesehen werden kann sowie militärische Erfolge explizit hervorhebt.
Das Kloster verfügt darüber hinaus über zwei Kreuzgänge, von denen einer ganz besonders in seiner Gestaltung verschiedene Elemente der Renaissance vereint. Der zweite Kreuzgang ist heute nicht mehr öffentlich zugänglich und wird von Ordensschwestern bewohnt. Das Besondere dieses Teils des Klosters besteht in der Tatsache, dass dort die Kaiserin Isabella von Portugal nach der Heirat mit dem Kaiser und König Carlos V. residierte.
Als 1522 der Altarraum der Klosterkirche fertiggestellt wurde, verlegte man das Grab von Gonzalo Fernández de Córdoba, auch Gran Capitán gennant, und seiner Ehefrau ins Kloster San Jerónimo.
Somit befindet sich in der Hauptkirche das Grabmal eines der wohl bedeutensten Generäle und Staatsmänner der Wiedereroberung Granadas im Dienste der Katholischen König. Im Kampf gegen die maurische Besatzung Granadas zeichnete sich sein Handeln durch groβe Zuverlässigkeit und taktisches Geschick aus, was sich in seinen Erfolgen in den Friedensverhandlungen mit dem letzten granadinischen Sultan Boabdil widerspiegelte. Auβerdem schlug er vor den Augen der Königin Isabella ein Kommando der Mauren zurück und avancierte somit zum Held der sogenannten „Reconquista“. Seinen Beinamen „Gran Capitán“ erwarb er sich allerdings in einer anderen militärischen Auseinandersetzung. Aufgrund der Bekanntheit seiner Begabung und seines Geschickes wurde er 1495 von den katholischen Königen zum Oberbefehlshaber der Expeditionsarmee ernannt, die dem aragonischen Königshaus von Neapel um Ferdinand II, genannt „Ferrantino“, zur Unterstützung im Konflikt mit Karl VIII. von Frankreich entsandt wurde. Nach seiner Landung bei Reggio Calabria vertrieb er die Franzosen rasch aus Unteritalien und erhielt aufgrund seiner Verdienste den Beinamen „El gran capitán“ (Der groβe Kapitän). Darüber hinaus wurde er zum Herzog von Sant’Angelo erhoben.
Das Kloster San Jerónimo zählt somit zum groβen Kreis der künstlerisch und historisch besonders bedeutsamen Sehenswürdigkeiten Granadas und wird auch regelmäβig im Freizeitprogramm der Escuela Delengua angeboten. In unserer Schule könnt ihr zwischen zahlreichen Spanisch-Kursen wählen, die für alle Sprachniveaus angeboten werden. Des Weiteren erfreuen sich unsere Schüler eines breit gefächerten Freizeitangebots, dass sowohl die Besichtigung kulturell und historisch bedeutsamer Monumente Granadas als auch das gemütliche Beisammensein bei Tapas und Getränken umfasst. Schaut mal auf unserer Homepage vorbei und informiert Euch über un sere Angebote; sicher ist etwas Passendes dabei 😉
Wir würden uns freuen, Euch möglichst bald einmal in unserer Schule im wunderschönen Granada begrüβen zu können.
Bis bald!
Euer Delengua-Team